ufw – kurz für uncomplicated firewall
ufw ist in den gängigsten Distributionen enthalten und über den Paketmanegern installierbar:
sudo apt install ufw
für alle Debian basierten Distributionen
sudo pacman -S ufw
für alle Arch basierten Distributionen
Der Name ist Programm, was ufw nicht weniger mächtig macht als vergleichsweise spezialisierte Produkte wie ipfire.
Die Syntax ist ist simpel und geht gut von der Hand:
ufw status
erweiterbar mit
ufw status verbose
oder
ufw status numbered
gibt den Status der Firewall mit allen Regeln aus, zusätzlich mit den default Regeln mit verbose und nummerierte Regeln mit numbered, was unser neuer bester Freund wird wenn es darum geht Regeln zu löschen.
sudo ufw disable
zum deaktivieren und gleichzeitig wird ufw aus dem Autostart entfernt
sudo ufw enable
zum aktivieren und gleichzeitig wird ufw zum Autostart hinzugefügt
sudo ufw disable && sudo ufw enable
zum neustarten der Firewall und dem aktivieren der Regeln
Kleiner Tipp von mir:
sudo ufw disable && sudo ufw enable && sudo ufw status numbered
das startet die Firewall neu und gibt gleich die aktiven Regeln aus, was das arbeiten an der Firewall angenehmer gestatet.
Jetzt zum wichtigsten die Regeln.
Die Syntax der Regeln ist auch einfach und logisch aufgebaut, ein sehr einfaches Beispiel ist:
sudo ufw allow http
hier wird pauschal alles für http bzw. Port 80 freigegeben
die möglichen optinen sind
– allow = erlaubt Traffic
– deny = verbietet Traffic und gibt kein Response
– reject = verbietet Traffic und gibt Response
– limit = erlaubt Traffic, aber blockt Traffic sobald mehr als 6 Versuche von einer IP in 30 Sekunden erfolgen
Für die Protokolle(hinter allow|deny) kann alles verwendet werden was in der /etc/services steht oder direkt der Port angegeben werden.
Erweitern wir die Regel mit der Richtung:
sudo ufw allow in|out http
Das sollte sich von selbst erklären das „in“ alles eingehende ist und „out“ alles ausgehende ist.
Wo wir grade beim erweitern sind können wir auf die Regeln auf ein Netzwerkprotokoll spezifizieren mit:
sudo ufw allow in 80/tcp
würde Port 80 für tcp-Verkehr geöffnet aber blockt weiterhin udp blocken.
Um Zugriffe auf euer System besser einzugrenzen können wir in ufw Zugriffe für IPs und ganze Netze freigeben:
sudo ufw allow from 192.168.32.0/24
das gibt den Zugriff für das ganze Netz frei.
Abschliezend noch ein kleiner Praxistipp:
Am ende jeder Regel könnt ihr mir „comment“ noch eine eigene Beschreibung ergänzen, was das Zukünftige bearbeiten übersichtlicher macht:
sudo ufw allow http comment webserver_unverschluesselt
sieht dann wenn ihr fleißig wart so aus zum Beispiel:
Status: Aktiv Zu Aktion Von -- ------ --- [ 1] Anywhere ALLOW IN 192.168.2.0/24 # homenetwork [ 2] 80/tcp ALLOW IN Anywhere # npm [ 3] 443/tcp ALLOW IN Anywhere # npm [ 4] 22/tcp LIMIT IN Anywhere [ 5] 2812 ALLOW IN Anywhere # monitwebinterface [ 6] 32400 ALLOW IN Anywhere # plex [ 7] Anywhere ALLOW IN 172.28.0.0/24 # npmnetwork [ 8] 25/tcp REJECT OUT Anywhere (out) [ 9] Anywhere ALLOW IN 192.168.32.0/24 # guacamoleproxynetwork [10] 25565 ALLOW IN Anywhere # minecraft [11] Anywhere ALLOW IN 172.21.0.0/24 # uptime-kuma_network [12] 80/tcp (v6) ALLOW IN Anywhere (v6) # npm [13] 443/tcp (v6) ALLOW IN Anywhere (v6) # npm [14] 22/tcp (v6) LIMIT IN Anywhere (v6) [15] 2812 (v6) ALLOW IN Anywhere (v6) # monitwebinterface [16] 32400 (v6) ALLOW IN Anywhere (v6) # plex [17] 25/tcp (v6) REJECT OUT Anywhere (v6) (out) [18] 25565 (v6) ALLOW IN Anywhere (v6) # minecraft
Achtung: ufw funktioniert, wie alle Firewalls, nach dem Prinzip "first come, fist serve" was bedeutet, das die Regeln nacheinander abgearbeitet werden und die erste Regel greift, egal was danach für den Port/Dienst kommt. Gibt es keine Regel, greift der default, welcher mit ufw status verbose ausgelesen werden kann.
Wer nicht im Terminal arbeiten möchte kann sich auch mit dem Paket „gufw“ ein grafisches Tool installieren.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
Das ganze ist Teil der Youtube Serie von Hauke, Jean und mir und kann hier gefunden werden:
YT Playlist
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